Modelle zur Bestimmung von Risikokonzentrationen

Die Entwicklung der Wertschöpfung in der Gesellschaft geht im Allgemeinen mit einer zunehmenden Arbeitsteiligkeit und einer damit im Zusammenhang stehenden Spezialisierung einher. Spezialisierung bedeutet gleichzeitig auch Konzentration der Ressourcen auf Zielgruppen, Produkte, Technologien, Dienstleistungen,... Mit der Herausbildung von Konzentrationen wiederum entstehen spezifische Risiken, sog. Risikokonzentrationen.

Das Risikomanagement der Banken und Sparkassen begegnete den ursprünglich als Konzentrationsrisiken bezeichneten, neuen Herausforderungen in der Vergangenheit mit Limitsystemen. So ist es folgerichtig, dass der Begriff Konzentrations-risiken aufsichtsrechtlich in diesem Kontext Eingang in das Aufsichtsrecht fand. Erstmals verwendet wurde er im Rahmen der Veröffentlichung der MaRisk Ende Dezember 2005 durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Den weiten Interpretationsspielraum, der den Instituten bei der Ausgestaltung des Begriffs Konzentrationsrisiken gewährt wird, unterstreicht das vorangestellte Adjektiv „sonstige“.

Sehr konkret beschäftigt sich indes der Monatsbericht Juni 2006 der Deutschen Bundesbank mit der Erklärung von Konzentrationsrisiken in Kreditportfolios. Der heterogenen Institutsstruktur und damit verbunden der unterschiedlichen Komplexität der Konzentrationsrisiken flexibel Rechnung tragend, wird ein breiter Abriss verschieden komplexer Methoden für den Umgang mit Konzentrationsrisiken gegeben.

Mit der Novellierung der MaRisk erhielten Risikokonzentrationen ihre aktuelle Bezeichnung.Verschiedene Modelle zur Überwachung von Risikokonzentrationen unter anderem unter Verwendung von ratio calculandi periculi werden im folgenden Artikel, der in den Betriebswirtschaftlichen Blättern 01/2010 erschien, vorgestellt.

Dipl-math. Sven Fischer

 

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